Die OPEC und ihre Partner, ein Bündnis aus 22 Mitgliedern (OPEC+), bemüht sich seit Jahren um einen ausgeglichenen Ölmarkt, indem sie ihre Fördermengen drosselt. Ab Oktober soll nun ein nicht geringer Teil dieser Kürzungen schrittweise abgebaut werden, wie die OPEC+ am Freitag bestätigte. Die Ölpreise an den internationalen Ölbörsen knickten damit zunächst ein.

 

OPEC+ Ankündigung ist nicht neu
Die Ankündigung, einen Teil der bestehenden Förderkürzungen ab Oktober abzubauen, ist freilich nicht neu. Dies hatte die OPEC+ schon im Juni bei ihrer letzten Vollversammlung beschlossen. Allerdings hatten zahlreiche Marktbeobachterinne und -beobachter zuletzt vermutet, dass das Förderbündnis aufgrund der aktuellen Angebotsausfälle – etwa aus Libyen – mit der Umsetzung noch warten könnte.

 

Bestätigung der Pläne kommt dennoch überraschend
Doch am Freitag hieß es aus OPEC+-Kreisen, dass im Oktober wie geplant ein erster Schritt zum Abbau der Förderkürzungen gemacht werden soll. Die insgesamt sechs Vertreter der Produzentenallianz, die sich letzte Woche zu Wort meldeten, sprachen von zunächst 180.000 Barrel pro Tag (à 159 Liter), die mit diesem ersten Schritt zurück auf den Markt kommen sollen.

 

Bis September 2025 will die OPEC+ dann insgesamt 2,2 Millionen tägliche Barrel an Kürzungen abbauen. Bei dieser Menge handelt es sich um zusätzliche Kürzungen auf freiwilliger Basis, die nur von einigen der größten OPEC+ Produzenten (allen Voran Saudi-Arabien) umgesetzt werden. Darüber hinaus bleibt die bestehende Quotenvereinbarung, mit der täglich etwa 1,5 Millionen Barrel vom Markt genommen werden, wohl mindestens bis Ende 2025 intakt.

 

Preisknick von Freitag zieht auch Inlandspreise nach unten
Da man am Markt auf eine Verschiebung der Angebotssteigerung durch die OPEC+ gehofft hatte, sorgten die OPEC+ Kommentare am Freitag für einen spürbaren Knick bei den Ölpreisen. Auch heute bleiben die börsengehandelten Ölpreise unter Druck und ziehen damit auch die Inlandspreise mit nach unten. 100 Liter Heizöl kosten damit heute je nach Region ca. -1,70 bis -1,10 Euro weniger als Freitagvormittag.