An den internationalen Ölbörsen bleibt die Kursrichtung abwärtsgerichtet, so dass auch im Inland die Heizölpreise wieder etwas günstiger sind. Nachdem sich die Angst vor einem Angriff Russlands auf Polen nicht bestätigt hat, richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger wieder auf die Entwicklung der internationalen Ölnachfrage. Und diese sieht nicht sehr rosig aus.

 

Denn vor allem in China, dem größten und damit wichtigsten Ölimporteur der Welt, sind die Nachfragezahlen in den letzten Monaten immer wieder ins Wanken gekommen. Grund ist die Zero-Covid-Politik der chinesischen Regierung, die so ziemlich als einziges Land der Welt immer noch mit strengen Lockdowns und Quarantäneregeln gegen die Pandemie vorgeht.

 

Aktuell sind die Infektionszahlen in der Volksrepublik wieder auf dem Vormarsch und haben den höchsten Stand seit April erreicht. Entsprechend hat die Führung in Peking wieder zahlreiche Restriktionen verhängt und erneut in mehreren Millionenstädten Lockdowns erlassen. Allerdings gab es zuletzt Hinweise darauf, dass die lokalen Behörden versuchen, die Beschränkungsmaßnahmen dynamischer anzuwenden.

 

Ein Lockdown wie im Frühjahr, der die Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai für mehrere Monate nahezu komplett stilllegte, soll offenbar vermieden werden. Von seinen Folgen hat sich die chinesische Wirtschaft bis jetzt nicht erholt. Entsprechend wurde gestern in der Millionenstadt Guangzhou, dem aktuellen Epizentrum der Ausbrüche, der Lockdown im Innenstadtbezirk zwar verschärft, in zwei anderen Stadtgebieten aber gelockert.

 

Dennoch wird es sich kaum verhindern lassen, dass die Konjunkturentwicklung und an sie gebunden auch die Ölnachfrage angesichts der aktuellen Situation weiter unter Druck gerät. An den Ölbörsen lastet dies schwer auf den Preisen, was jedoch aus Verbrauchersicht durchaus von Vorteil ist. Denn mit den sinkenden Ölbörsen geben auch die Inlandspreise für Heizöl weiter nach.

 

Entsprechend können sich Verbraucherinnen und Verbraucher auch heute wieder über Preisnachlässe freuen. Diese dürften je nach Region im Durchschnitt bei ca. -1,20 bis -1,80 Euro pro 100 Liter liegen.