Auch zum Ende der Woche setzt sich das Auf und Ab der letzten Wochen an den Ölbörsen fort. Nach mehreren Tagen mit Kursgewinnen kommen die börsengehandelten Rohölpreise wieder unter Druck. Der Ölmarkt schwankt weiterhin zwischen Angebotsunsicherheiten und Nachfragesorgen. Bei den Inlandspreisen verhindert jedoch der schwache Euro stärkere Preisnachlässe.

 

Besonders auf der Stimmung der Anleger lasten heute neue Meldungen aus China, wo die Corona-Beschränkungen erneut angezogen wurden. Am Donnerstag meldete die Volksrepublik für den dritten Tag in Folge mehr als 1.000 neue Corona-Infektionen. Im internationalen Vergleich ist diese Zahl zwar verschwindend gering, für Chinas strikte Zero-Covid-Politik reicht sie jedoch aus, um weitere Einschränkungen und Lockdownmaßnahmen im ganzen Land auszulösen.

 

So hat etwa die 15-Millionenstadt Guangzhou, Chinas viertgrößte Stadt gemessen an der Wirtschaftsleistung, gestern weite Teile des Stadtgebietes abgeriegelt und die Bewohner unter Quarantäne gestellt. Aktuell sind jüngsten Schätzungen zufolge fast 208 Millionen Menschen in China von Lockdowns betroffen. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft und damit auch der Ölnachfrage kommt dadurch wieder ins Wanken.

 

Während die börsengehandelten Rohölpreise somit heute ihre gestrigen Gewinne wieder abgeben, bleiben die Heizölpreise im Inland auf recht hohem Niveau. Hier wirkt ein gegenüber dem Dollar ziemlich schwacher Euro preisstützend, da er den Einkauf von Roh- und Gasöl teurer macht. Entsprechend müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zu gestern wieder auf leichte Preisaufschläge in Höhe von +1,55 bis +2,05 Euro pro 100 Liter gefasst machen.