Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten sorgte gestern für nachgebende Preise auch an den Ölbörsen. Profitieren können davon heute die Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet, denn auch die Heizölpreise haben im Zuge dieses Preisrutsches ein gutes Stück nachgegeben.

 

Lang erwartete Abwärtskorrektur nach überhitzter Preisrallye
Nachdem die internationalen Rohölpreise noch am Freitag auf neue Jahreshochs geklettert waren, kam es gestern Nachmittag endlich zu der schon länger erwarteten Abwärtskorrektur. Die Preisrallye hatte sich in den vergangenen Tagen und Wochen aufgrund der geopolitischen Risiken im Nahen Osten und der massiven Angebotsreduzierung der OPEC+ auf immer neue Höhen geschraubt. Doch kluge Anleger wissen, dass eine solche Preisrallye nicht ewig währen kann und so kam es gestern dann zu umfangreichen Gewinnmitnahmen.

 

Nachlassende Euphorie an Finanzmärkten drückt auf Ölmarktstimmung
Sie ließen sich dabei von der nachlassenden Euphorie an Dow Jones und DAX anstecken lassen, die im Zuge größerer Zinsunsicherheit ihr Preisrallye ebenfalls beendet haben. Denn während die europäische Zentralbank zuletzt klar signalisiert hatte, die hohen Leitzinsen schon bald wieder senken zu wollen, ist bei der amerikanischen Notenbank Federal Reserve gefühlt alles möglich. So glauben einige Experten an eine erste Zinssenkung im Juni, andere halten es für möglich, dass die Leitzinsen in diesem Jahr gar nicht gesenkt werden.

 

Warten auf die Zinswende – Notenbanken im Fokus
Die internationalen Notenbanken, darunter auch EZB und Fed, hatten in den letzten beiden Jahren als Antwort auf die zahlreichen Krisen und die damit einhergehende massive Inflation die Leitzinsen immer wieder angehoben. Damit konnten sie die Preisteuerung zwar eindämmen,  mussten aber in Kauf nehmen, dass die Wirtschaft recht stark belastet wurde. Entsprechend waren die Rufe nach einer baldigen Zinswende immer lauter geworden.

 

Die EZB hält ihre nächste Ratssitzung am Donnerstag ab und wird danach ihre Zinsentscheidung bekanntgeben. Wahrscheinlich wird der Leitzins im Mai noch einmal unangetastet bleiben, doch die Marktteilnehmer rechnen mit Hinweisen auf deutliche Zinssenkungen ab Juni. Die Fed tagt erst wieder am 1. Mai, so dass bis dahin noch drei Wochen Zeit bleiben, um über die weitere Marschrichtung der US-Notenbank zu spekulieren. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten dürfte also groß bleiben und sich gegebenenfalls auch auf die Ölbörsen übertragen.

 

Heizölpreise sinken mit nachgebenden Ölbörsen
Für die Heizölpreise im Inland sind nachgebende Ölbörsen allerdings eine gute Nachricht, so dass auch heute wieder Schnäppchen gemacht werden können. Wer noch Platz im Tank hat, zahlt heute für 100 Liter etwa -1,05 bis -1,65 Euro weniger als am Dienstagvormittag.