Noch zur Wochenmitte hatten die börsengehandelten Rohölpreise neue Höchststände erreicht und den Preissprung weiter ausgebaut, den die neuen OPEC+ Förderkürzungen noch vor Ostern ausgelöst hatten. Doch zum Ende der Woche weisen die internationalen Ölbörsen wieder eine gewisse Schwäche auf. Die Heizölpreise im Inland geben ein gutes Stück nach.

 

Starker Dollar und schwindende Rezessionssorgen stützen
Am Mittwoch waren es vor allem amerikanische Inflationsdaten gewesen, die die Ölpreise an den Börsen in die Höhe getrieben hatten. Denn aktuelle Daten zur Preisteuerung in den USA zeigten einen erfreulich starken Rückgang. Damit kam zum einen der Dollar massiv unter Druck und vergünstigte in Dollar gehandelte Ölkontrakte. Zum anderen sank die Rezessionsgefahr, da eine rückläufige Inflation eine Verlangsamung der Fed-Zinsanhebungen wahrscheinlich macht.

 

Konjunkturelle Unsicherheit bleibt – Aufwärtspotenzial scheint aufgebraucht
Allerdings bleibt eine gewisse Unsicherheit im Bezug auf die globale Wirtschaftsentwicklung spürbar. Immerhin senkte der Internationale Währungsfonds IWF in dieser Woche seine Wachstumsaussichten und auch OPEC warnte in ihrem gestern erschienenen Monatsreport erneut vor den Abwärtsrisiken, die sich durch eine Verlangsamung der Konjunktur ergeben können.

 

Das Aufwärtspotenzial an den internationalen Rohölbörsen scheint damit erst einmal wieder aufgebraucht. Zudem nehmen die Traderinnen und Trader zum Ender der Woche gerne Gewinne mit, vor allem, wenn die Preise in den Tagen und Wochen davor so deutlich angestiegen sind. Dies wirkt sich auch auf die Inlandspreise für Heizöl aus, die zusätzlich von dem sehr starken Euro im Vergleich zum Dollar profitieren.

 

Inlandspreiserwartung
Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet können sich deshalb heute über deutliche Preisnachlässe freuen. Im Vergleich zu gestern zahlen sie für 100 Liter heute etwa -0,70 bis -1,30 Euro weniger als am Donnerstagvormittag.