Die Volatilität an den Ölbörsen bleibt hoch und die Preise schwanken dementsprechend stark, was sich auch im Inland bei den Heizölpreisen bemerkbar macht. So sind die starken Preisnachlässe vom Montag inzwischen schon wieder passé und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich heute auf deutliche Aufschläge im Vergleich zu gestern gefasst machen.

 

Keine klare Richtung – Nachfragesorgen bleiben groß
Der Ölmarkt tut sich schwer, eine klare Richtung zu finden inmitten der Vielzahl gegensätzlicher Richtungsfaktoren, die die Marktteilnehmer immer wieder gegeneinander abwägen müssen. Zwischen starken Angebotsverknappungen durch die OPEC, die mehrere Millionen Barrel Rohöl täglich zurückhält, und einer höchst unsicheren Nachfrageentwicklung bei Megaverbrauchern wie China und den USA, ist alles dabei.

 

Das alles überstrahlende Thema ist zur Zeit allerdings die globale Konjunkturentwicklung. Nach Jahren der Krise sind viele Volkswirtschaften in Mitleidenschaft gezogen und die Rezessionsgefahr ist und bleibt hoch. Entsprechend holprig bleibt auch die Ölnachfrage, denn wenn die Wirtschaft sich abkühlt, sinkt auch der Bedarf an Rohöl und Ölprodukten wie Diesel.

 

US-Notenbank legt wohl Zinspause ein – China will Wirtschaft ankurbeln
Mit einiger Erleichterung hatten die Marktteilnehmer deshalb gestern die Inflationsdaten aus den USA aufgenommen, die für Mai erneut eine stärker als erwartete Abkühlung der Preisteuerung zeigten. Die US-Notenbank dürfte damit den Leitzins bei ihrer heutigen Sitzung erst einmal unangetastet lassen und der amerikanischen Wirtschaft damit eine Verschnaufpause verschaffen. Manch ein Marktbeobachter hofft sogar auf ein komplettes Ende des Zinsstraffungszyklus, den die Fed im letzten Jahr gegen die Inflation eingeläutet hatte.

 

Und auch in China, wo zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten die Angst befeuert hatten, dass die Erholung nach den strengen Corona-Jahren schon zu Ende sein könnte, hat die Notenbank sich für Maßnahmen entschieden, die die Wirtschaft ankurbeln sollen. An den Ölmärkten wird all dies mit Optimismus quittiert und die Preise steigen wieder, denn eine starke Wirtschaft befeuert üblicherweise auch die Ölnachfrage.

 

Inlandspreise mit deutlichen Aufschlägen
Entsprechend haben die internationalen Rohölpreise ihren Preisrutsch vom Wochenanfang wieder komplett ausgeglichen. Für die Inlandspreise bedeutet das deutliche Preisaufschläge im Vergleich zu gestern, die im Bereich von ca. +1,75 bis +2,30 Euro pro 100 Liter liegen.