Das Aufwärtspotenzial an den internationalen Ölbörsen bleibt begrenzt und so haben die börsengehandelten Rohölpreise gestern wieder ein gutes Stück nachgegeben. Die durchschnittlichen Heizölpreise im Bundesgebiet bleiben damit ebenfalls auf dem tiefsten Niveau seit über einem Jahr und bieten somit den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine gute Möglichkeit, ihren Tank günstig aufzufüllen.

 

An den Ölbörsen geht das Tauziehen zwischen verschiedenen Einflussfaktoren weiter. So fürchtet man sich am Markt grundsätzlich vor einem konjunkturellen Abschwung, der die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten abwürgen könnte. Vor allem in den USA hatte zuletzt die Angst vor einer Rezession um sich gegriffen, da die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen schon seit über einem Jahr regelmäßig stark in die Höhe geschraubt hat – ein Belastungsfaktor für Industrie und Wirtschaft.

 

Gleichzeitig sind die meisten Marktbeobachter der Meinung, dass das Angebot an Öl und Ölprodukten sich spätestens im zweiten Halbjahr noch deutlicher verknappen dürfte als ohnehin schon. Ein entscheidender Grund dafür sind die OPEC+ Förderkürzungen, die ab Mai insgesamt 3,6 Millionen Barrel Öl vom Markt nehmen werden. In Kombination mit einer, zumindest in China und anderen asiatischen Ländern, sehr robust erwarteten Nachfrage dürfte dies für ein spürbares Defizit sorgen – ein preistreibender Faktor.

 

In den letzten Wochen und Monaten hatten die börsengehandelten Röhlpreise aufgrund des Tauziehens zwischen diesen beiden Einflussfaktoren stark geschwankt. Nach der Ankündigung der OPEC+ Anfang April, die Förderkürzungen ausweiten zu wollen, hatten die Ölbörsen einen deutlichen Satz in die Höhe gemacht. Inzwischen haben aber die Rezessionsängste wieder das Ruder in der Hand und die Ölpreise kommen unter Druck.

 

Im Inland können Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell von den vergleichsweise niedrigen Rohölpreisen profitieren. So kosten 100 Liter Heizöl heute im Vergleich zu gestern etwa -1,00 bis -1,60 Euro weniger als noch am Dienstagvormittag.