Die börsengehandelten Rohölpreise kamen letzte Woche noch einmal kräftig unter Druck, nachdem die Anleger das Risiko im Nahen Osten für den Ölmarkt als eher gering einstuften und statt dessen schwache Wirtschaftsdaten aus den USA die Börsen belasteten. Bei den Heizölpreisen im Bundesgebiet machen sich damit ebenfalls deutliche Abschläge bemerkbar.

 

Nahost-Risikoprämie wird immer kleiner
Obwohl die Gefahr einer Ausweitung des Krieges zwischen Hamas und Israel nicht verschwunden ist, steht sie offenbar doch nicht unmittelbar bevor. Entsprechend tritt der Nahostkonflikt in seiner Relevanz für den Ölmarkt erst einmal wieder in die zweite Reihe. Stattdessen konzentrieren sich die Anleger diesseits und jenseits des Atlantiks wieder vermehrt auf Konjunktursorgen, die schnell zu Nachfragesorgen werden können und damit die Ölpreise belasten.

 

US-Konjunkturdaten lasten auf der Anlegerstimmung
Am Freitag waren es vor allem Wirtschaftsdaten aus den USA, dem größten Ölverbraucher der Welt, die deutlich schlechter ausgefallen waren als erwartet. Dabei enttäuschte vor allem der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht, der zeigte, dass im vergangenen Monat nur 150.000 Stellen (außerhalb der saisonal schwankenden Landwirtschaft) neu geschaffen wurden und nicht etwa wie erwartet 180.000. Im September waren es noch fast 300.000 neue Stellen gewesen.

 

Zusätzlich zu einem sich offenbar abkühlenden Arbeitsmarkt fiel auch ein wichtiger amerikanische Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungsgewerbe schlecht aus. Mit 51,8 Punkten befindet sich dieser zwar immer noch knapp über der Grenze von 50 Zählern, der den Unterschied zwischen Wachstum oder Kontraktion markiert, doch zu den erwarteten 53 Punkten fällt der Wert dennoch klar ab und schürte die Sorge einer möglichen Rezession in Amerika.

 

Inlandspreise geben deutlich nach
Die schwachen Konjunkturdaten aus den USA sorgten am Freitagnachmittag für einen regelrechten Preisrutsch an den Ölbörsen. Die Anleger beschlossen, lieber Gewinne mitzunehmen, zumal das Wochenende vor der Tür stand und deshalb traditionell Risikopositionen geschlossen wurden. Dies macht sich heute auch bei den Heizölpreisen bemerkbar, denn hier können sich die Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zu Freitag über Preisabschläge in Höhe von  ca.-2,50 bis -3,10 Euro pro 100 Liter freuen.