An den internationalen Ölbörsen herrscht Unentschlossenheit, da der nach wie vor nicht gelöste Streit um die US-Schuldenobergrenze in Washington die Märkte weltweit in Unruhe versetzt. Sollten Demokraten und Republikaner keine Lösung finden, droht den USA schon in wenigen Tagen die Zahlungsunfähigkeit. Ein konjunktureller Kollaps würde sich dann wohl kaum verhindern lassen.

 

Einigung in letzter Sekunde?
Dies ist allerdings auch der Grund, weshalb die meisten Marktbeobachter von einem Kompromiss in letzter Sekunde ausgehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die verfeindeten Parteien erst auf den sprichwörtlich letzten Drücker wirtschaftliche Katastrophen wie diese abgewendet haben, denn eine Rezession ist weder im Interesse der Republikaner noch der Demokraten.

 

Entsprechend optimistisch zeigten sich gestern auch der US-Präsident Joe Biden und der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nachdem sie sich zu weiteren Verhandlungen getroffen hatten. Am Freitag waren Gespräche ohne Ergebnis abgebrochen worden, doch gestern schien man sich zumindest wieder ein Stückchen angenähert zu haben, auch wenn noch keine endgültige Einigung auf dem Tisch liegt.

 

Ölbörsen reagieren zurückhaltend – Optimismus nach Gesprächen stützt leicht
An den Ölbörsen herrscht dennoch weiterhin Verunsicherung, denn ein wirtschaftlicher Kollaps würde auch die Ölnachfrage massiv beeinträchtigen. Entsprechend hatte der Streit in Washington die Ölpreise in den letzten Tagen klar belastet. Mit den optimistischen Kommentaren von gestern legen allerdings auch die Börsen wieder etwas zu, so dass auch bei den Inlandspreisen mit leichten Aufschlägen gerechnet werden muss.

 

Entsprechend müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute durchschnittlich auf etwa +0,20 bis +0,60 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Vormittag vorbereiten.