Es geht volatil zu an den Ölbörsen und so legten die börsengehandelten Rohölpreise gestern zunächst heftige Verluste hin, die sie dann jedoch bis zum Abend wieder aufholten. Entsprechend steigen heute auch die Heizölpreise wieder leicht an und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen mit Preisaufschlägen im Vergleich zu gestern rechnen.

 

Angebotssorgen vs. Rezessionsangst
An den Ölbörsen bleibt das Wechselspiel zwischen der Angebotskrise, die sich in Europa aktuell vor Allem in Gasknappheit niederschlägt, und der Angst konjunktureller Abkühlung und Rezession. Letztere sorgte an den Ölmärkten zuletzt immer wieder für nachgebende Preise, da die Anleger in einem solchen Fall einen Nachfragerückgang oder sogar einen neuerlichen Nachfrageeinbruch befürchten.

 

Fed-Zinssitzung im Fokus
Dies ist auch der Grund, weshalb die Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed, heute und morgen genau beobachtet wird. Immerhin wird die Fed sicherlich ihren Zinssatz erneut signifikant nach oben setzen, um die auch in den USA  enorm hohe Inflation in Schach zu halten. Die jüngsten Daten zur Preisteuerung hatte klar gemacht, dass die Inflation zwar leicht zu sinken scheint, allerdings viel langsamer als erhofft. Eine Anhebung des US-Zinssatzes um 75 Prozentpunkte scheint damit morgen so gut wie sicher.

 

Manch ein Marktbeobachter hält sogar eine historisch hohe Anhebung um einen ganzen Prozentpunkt für möglich. Klar ist aber, dass der Fed-Leitzins in beiden Fällen den höchsten Stand seit 2008 erreichen wird. Dies wiederum lastet auf den Finanzmärkten und trübt die Stimmung ein, da hohe Zinsen der Wirtschaft Liquidität entziehen. Die Gefahr einer Rezession wächst, was sich wiederum belastend auf die Ölbörsen auswirkt.

 

Heizöl etwas teurer als gestern
Die Heizölpreise im Bundesgebiet bleiben somit zwar im Vergleich zu August deutlich günstiger, jedoch müssen sich Verbracuherinnen und Verbraucher heute im Vergleich zu gestern auf höhere Preise einstellen. So kosten 100 Liter Heizöl heute im Durchschnitt +2,50 bis +3,10 Euro mehr als am Montagvormittag. Zudem nehmen mit der beginnenden Winternachfrage auch die Wartezeiten wieder zu. Wer sich für die Heizperiode noch eindecken muss, sollte dies auf jeden Fall bedenken.