Das DOE (Department of Energy – das Amerikanische Energieministerium) hat seine wöchentlichen Bestandsdaten veröffentlicht. Hierin werden die Veränderungen von Rohöl, aber auch von Destillaten wie Diesel und Heizöl sowie Benzin und andere Rohölprodukte festgehalten. Derzeit umtreiben viele Faktoren die Marktpreise für fossile Energie, nicht zuletzt die Verhandlungen der USA mit dem Iran über ein neues Atomabkommen. Doch die Bestandsmeldungen der USA sind die tagesaktuell dominanten Meldungen.
Nachfrage hoch und niedrige Produktion
Noch letzte Woche kamen Meldungen vom DOE, dass vor allem im Benzin die Nachfrage relativ niedrig sei. In den Sommermonaten spricht man in den USA von der sogenannten „Fahrsaison“, in der die Benzinnachfrage normalerweise Ihren Höhepunkt erreicht. Folglich werden währenddessen die Benzinreserven aus den nationalen Tanklagern angezapft, um die Nachfrage zu bedienen.
Bisher sind die Meldungen von offizieller Seite allerdings den Erwartungen hinterher geblieben. Während noch letzte Woche die Benzinbestände zunahmen, hat sich auf diese Woche das Blatt offensichtlich gewendet. Trotz der Freigabe von Treibstoffen aus der strategischen Reserve der USA, wurden Landesweit über 4,5 Millionen Barrel Benzin (à 159 Liter) aus den Beständen gezogen. Auch Rohöl war stark gefragt. Hier sind in der letzten Woche unterm Strich über 7 Millionen Barrel abgeflossen.
Grund hierfür sind vor allem Exporte. Diese haben sich in der letzten Woche mehr als verdoppelt und auch die Treibstoffnachfrage in den USA hat ordentlich angezogen. Währenddessen konnte die Rohölproduktion nicht mithalten und ist sogar ein wenig Rückläufig. Somit gibt es viele Faktoren, die den Börsenpreis für Rohöl und dessen Produkte deutlich in Höhe treibt.
Ausblick
Wie eingangs bereits erwähnt, hat der Rohölmarkt viele beeinflussende Faktoren. Die Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA, über eine Neuauflage des Atomabkommens, lässt auch Preissenkende Ausblicke zu. Doch vor allem überwiegen aktuell kurzfristige Bewegungen und Meldungen. Vor allem sind im Inland Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, dem anstehenden europäischen Winter und Inflationsängste dominant im Tagesgeschehen. Auch das Niedrigwasser im Rhein bewirken, dass sich Treibstoffpreise in Süddeutschland quasi getrennt vom Rest der Inlandspreise entwickeln.
Heute rechnet man mit einer Inlandspreisentwicklung von ca. +2,00 bis 2,80€/100l, im Vergleich zum Dienstagmorgen.