Die börsengehandelten Rohölpreise bleiben auch am letzten Handelstag der Woche unter Druck und sind auf dem besten Weg, den ersten Quartalsverlust seit mehr als zwei Jahren einzufahren. Belastet werden sie aktuell vor allem von der Sorge über eine weltweite Konjunkturabkühlung,  die für die globale Ölnachfrage ein großes Risiko darstellt.

 

Befeuert wird diese Sorge durch die vielen Zinserhöhungen, mit denen sich Notenbanken weltweit gegen die hohe Inflation stemmen. Vorneweg schreitet die US-Notenbank Fed, die nach ihrer jüngsten Zinserhöhung am Mittwoch sehr deutlich gemacht hat, eine Rezession in Kauf zu nehmen, wenn damit die Inflation gestoppt werden könne.

 

Die durchaus vorhandenen Risiken auf der Angebotsseite geraten an den Ölbörsen damit immer wieder in den Hintergrund. „Im Zuge der sich beschleunigenden Zinserhöhungen durch die großen Zentralbanken überschattet das Risiko einer globalen Wirtschaftsrezession die Versorgungsprobleme auf den Ölmärkten, trotz der jüngsten Eskalation im Russland-Ukraine-Krieg“, fasst Ölmarktexpertin Tina Teng von CMC Markets zusammen.

 

In Analystenkreisen herrscht deshalb die einhellige Meinung, dass es auch in den kommenden Monaten zu unberechenbaren Kurbewegungen kommen kann, da so viele verschiedene Faktoren am Markt ihre Wirkung entfalten. Je nachdem, welchen Nachrichten tagesaktuell Bedeutung beigemessen wird, dürften die Kurse immer wieder stärkere Ausschläge verzeichnen, so wie es Anfang der Woche nach der Meldung zur russischen Teilmobilmachung zu sehen war.