Eine drohende Bankenkrise hat in den vergangenen Tagen für Turbulenzen an den weltweiten Finanz- und Rohstoffmärkten gesorgt. Der Crash zweier US-Banken schreckte die Anleger diesseits und jenseits des Atlantiks auf und ging auch an den internationalen Ölbörsen nicht spurlos vorüber. Gestern vielen die Rohölpreise damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember.
Volatiler Handel an den Börsen
Allerdings stehen die Märkte aktuell vor allem unter dem Zeichen der Volatilität und so haben die börsengehandelten Rohölpreise ihre Richtung heute schon wieder geändert. Dies liegt vor allem daran, dass der erste Schock nach der Pleite der Silicon Valley Bank und kurz darauf der Signature Bank inzwischen verarbeitet sein dürfte.
Wie so oft stellten die Anleger an den Finanzmärkte recht schnell fest, dass es wohl doch nicht ganz so schlimm kommen wird wie anfangs befürchtet. Entsprechend erholten sich DAX und Dow Jones gestern wieder und sorgen damit heute für eher optimistische Stimmung bei den Marktteilnehmern. Dies überträgt sich auch auf die Ölbörsen, die in den letzten beiden Tagen heftige Verluste hatten einstecken müssen.
Nachfrage in China bleibt robust
Zusätzlich wird der Ölpreis von der Tatsache gestützt, dass die Aussichten für die Nachfrageerholung in China weiter gut sind. Das Land ist der größte Ölimporteur der Welt, so dass der Ölbedarf der Volksrepublik deutliche Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte hat. Die strengen Corona-Regeln in China, die erst im vergangenen Dezember aufgehoben wurden, waren ein maßgeblicher Faktor für den Rückgang der weltweiten Ölnachfrage gewesen.
Nun deutet aber schon seit Jahresanfang alles darauf hin, dass die wirtschaftliche Wiedereröffnung Chinas erfolgreich verläuft und damit auch der Kraftstoffbedarf im Land steigt. Vor allem die Nachfrage nach Benzin, Diesel und Flugzeugtreibstoff kann sich nach den Jahren der Lockdowns und Reiseverbote inzwischen wieder robust erholen.
Inlandspreiserwartung
Damit können die börsengehandelten Rohölpreise heute ein Stück ihrer gestrigen massiven Verluste wieder umkehren und begrenzen damit heute auch das Abwärtspotenzial bei den Inlandspreisen. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich heute dennoch über Preisabschläge von etwa -0,10 bis -0,60 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern freuen.