Nach dem kräftigen Anstieg in der letzten Woche, haben die Ölpreise am Montag erst einmal eine Pause eingelegt.
Die Atlantiksorte Brent gab leicht um 0,2% auf 82 Dollar pro Barrel nach, nachdem sie in der vergangenen Woche um 6,3 % gestiegen war, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) nach dem sechsten Tag in Folge nach leichten Zugewinnen nahe 77 Dollar gehandelt wurde.
Diplomatische Lösung für Krieg im Gazastreifen in Sicht?
Die Ölmärkte wurden zum Wochenauftakt zeitweise von der Meldung bewegt, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas aus seiner diplomatischen Sackgasse befreien könnte.
Demnach hat der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian in den letzten Tagen Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Hamas in Beirut geführt. „Die Entwicklungen im Gazastreifen bewegen sich auf eine diplomatische Lösung zu“, sagte Amirabdollahian, ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen.
Am Wochenende führte das israelische Militär eine Reihe von Angriffen im Gazastreifen auf Ziele in der südlichen Stadt Rafah durch. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag erklärt, dass Zivilisten vor einer Militäroperation in Sicherheit gebracht würden.
Israel erklärt Kampfhandlungen in Süd-Gaza für abgeschlossen
Gestern überraschte das israelische Militär dann mit der Erklärung, es habe eine „Reihe von Angriffen“ auf den südlichen Gazastreifen durchgeführt, die nun „abgeschlossen“ seien. Noch vor einigen Tagen hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu einen Waffenstillstandsvorschlag der Hamas abgelehnt.
Weiteres Rekordjahr für US-Ölproduktion erwartet
Neben dem Lichtstreif am Horizont des Nahen Ostens stabilisierte die Meldung von einem erneuten Angebotswachstum der US-Ölindustrie die Ölpreise.
Pipelinebetreiber Plains All American Pipeline hatte bei der Präsentation seiner Ergebnisse für das vierte Quartal bekanntgegeben, dass die US-Produktion bis Ende 2024 um fast 5% auf 6,4 Mio. Barrel pro Tag steigen werde. Demnach soll die Ölförderung im Bereich des Permian Basin in West Texas und New Mexico, die den USA im vergangenen Jahr zu einem noch nie dagewesenen Exportvolumen verholfen hat, in diesem Jahr ein neues Rekordniveau erreichen.
Effizienssteigerungen gehen weiter
Das Wachstum soll aufgrund von Bohreffizienzen erfolgen, auch wenn die Anzahl der Bohrtürme stabil bleibt, bzw. leicht rückläufig sein sollte. „Was vor einem Jahr noch 330 Bohrtürme förderten, erledigen jetzt wahrscheinlich 300“, hatte der Finanz-Chef von Plains All American Pipeline in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg bekanntgegeben.
Im vergangenen Jahr war die US-Ölproduktion auf ein neues Rekordhoch gestiegen, was wiederum den Druck auf die OPEC so stark erhöhte, dass diese die Produktion einschränken musste, um die Weltmarktpreise für Rohöl auf einem für das Öl-Kartell einigermaßen auskömmlichen Niveau zu halten.
Heizölpreise kaum verändert
Der zu Wochenbeginn zu beobachtende eher ruhige Handelsverlauf an den Ölmärkten spielt sich heute bislang auch in der Preisentwicklung wider. Nach der aktuellen Entwicklung von Gasoil, dem Vorprodukt von Diesel und Heizöl, wird der rein rechnerische Inlandspreis für Heizöl zum aktuellen Zeitpunkt bei ca. +0,05 bis +0,65 Euro je 100 Liter gegenüber dem Wochenstart erwartet.