Die Rohölpreise weisen heute im frühen Handel leichte Pluszeichen auf, nachdem sie gestern noch Verluste verbucht hatten. Zu Wochenbeginn hatten die Preise für Brent-Rohöl um rund 0,8 % auf knapp unterhalb 74 Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) ebenfalls einen Rückgang um 0,8 % auf  70,70 Dollar verzeichnet hatte.

In der Vorwoche hatten beiden Ölsorten um mehr als 6 % zugelegt und dabei die höchsten Preisniveaus seit mehreren Wochen markiert.

Chinas Konjunktur lahmt weiter
Eines der preisbestimmenden Themen waren zum Wochenauftakt die in China gemeldeten Einzelhandelsumsätze. Diese waren im November weniger stark als erwartet gestiegen, was die Befürchtung einer Schwäche der Konsumausgaben in China aufkommen ließ.

Angesichts der Tatsache, dass China der weltweit größte Ölimporteur ist, wirken sich Meldungen einer wirtschaftlichen Schwäche grundsätzlich als preissenkend an den Rohölmärkten aus.

EU nimmt Russlands „Schattenflotte“ noch stärker ins Visier
Ein weiteres wichtiges Thema war am Montag die Meldung, dass die Europäische Kommission ein 15. Paket von EU-Sanktionen gegen Russland verabschiedet hat. Darunter finden sich strengere Maßnahmen gegen chinesische Unternehmen und weitere Schiffe aus Moskaus sogenannter „Schattenflotte“, die nicht von konventionellen westlichen Anbietern reguliert oder versichert werden.

In diesem Zusammenhang sollen Versicherungsdokumente der russischen Schattenflotte im Ärmelkanal, in der dänischen Meerenge, im Finnischen Meerbusen und im Sund zwischen Schweden und Dänemark von den zuständigen Ländern und Behörden überprüft werden.

US-Notenbanksitzung im Fokus
Ab heute steht die letzte Sitzung der US-Notenbank in diesem Jahr im Fokus der Finanz- und Rohölmärkte. Es wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank die Zinsen auf der Sitzung um 0,25 % senken wird.

Die Aussicht auf eine Zinssenkung wird als positive Entwicklung für den Ölmarkt angesehen, da niedrigere Zinssätze in der Regel Ausgaben und Investitionen fördern, was wiederum die Nachfrage nach Energie ankurbelt. Außerdem macht ein schwächerer US-Dollar, der häufig eine Folge von Zinssenkungen ist, Öl für Inhaber anderer Währungen billiger, was die Preise weiter stützt.

Heizölpreise etwas teurer
Da heute im frühen Handel leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,05 Euro bis +0,35 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Montag.