USA: Klimaanlagen lassen Stromrechnungen explodieren
Während sich die Bundesbürger derzeit darüber den Kopf zerbrechen, ob man vielleicht nicht schon den günstigsten Zeitpunkt verpasst hat, die Heizöltanks für den kommenden Winter zu befüllen, haben auch die US-Amerikaner mit steigenden Preisen zu kämpfen. Allerdings an einer ganz anderen Wetterfront. Denn ein Sommer mit rekordverdächtiger Hitze hat den Stromverbrauch der Amerikaner in diesem Jahr dramatisch erhöht.
Viele US-Bürger haben jetzt Schwierigkeiten, mit ihren explodierenden Stromrechnungen Schritt zu halten. Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) gibt ein durchschnittlicher Haushalt etwa 262 US-Dollar pro Jahr für die Klimaanlage aus, wobei die Kosten im heißen und feuchten Südosten bis zu 525 US-Dollar betragen.
Anteil an Klimaanlagen in manchen Regionen bei über 90 Prozent
Nahezu 90 Prozent der US-Haushalte nutzen eine Klimaanlage, wobei zwei Drittel davon eine zentrale Klimaanlage oder eine zentrale Wärmepumpe als Hauptklimaanlage verwenden. Im Jahr 2020 gab es im Mittleren Westen und den südlichen Regionen der USA mit 92 bzw. 93 Prozent den höchsten Anteil an Haushalten, die Klimaanlagen nutzten.
Der niedrigste Prozentsatz an Haushalten, die eine Klimaanlage im Einsatz haben, lag bei 73 Prozent in der West Region. Dieser Bereich umfasst Haushalte in mehreren Klimazonen, wie zum Beispiel der Meeresklimaregion entlang der Pazifikküste, wo die Nutzung von Klimaanlagen in Wohngebieten bei lediglich 49 Prozent lag. In Deutschland sind übrigens nur etwa drei Prozent der Privathaushalte klimatisiert.
Juli weltweit heißester Tag seit Beginn der Aufzeichnungen
Tatsächlich ist es jetzt offiziell, dass der Juli 2023 mit großem Abstand der heißeste Monat der Erde seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die globale Durchschnittstemperatur lag dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus zufolge im Juli bei 16,95 Grad und damit um 0,33 Grad höher als im bisherigen Rekordmonat Juli 2019.
Wetterdienste, Forschungsstationen und Satelliten der Erdbeobachtungsprogramme verzeichneten Rekordwerte – und zwar sowohl an Land als auch im Wasser. Der heißeste einzelne Tag war nach diesen Angaben der 6. Juli, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad, dicht gefolgt vom 5. und 7. Juli. Der vorherige Rekord stammte vom 13. August 2016 mit einem Wert von 16,8 Grad. Dieser Rekord wurde in diesem Jahr an mindestens 17 Juli-Tagen übertroffen.
Es wird noch heißer
Die Weltwetterorganisation (World Meteorological Organization) WMO geht mit 98-prozentiger Sicherheit davon aus, dass eines der nächsten fünf Jahre das heißeste je gemessene sein wird. Das bisherige Rekordjahr war 2016 und schlug mit einer globalen Durchschnittstemperatur von rund 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) zu Buche. Als Hauptgrund für den Anstieg gelten die menschengemachten Treibhausgase.
Während dieser Sommer heute in vielen europäischen Ländern mit einem Feiertag seinen Höhepunkt erreicht, wird sich hierzulande weiter mit Heizöl für den nächsten Winter eingedeckt. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen heute im Schnitt etwa -0,20 bis -0,90 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als am Montagvormittag.