Die neu entfachte Hoffnung auf eine Waffenruhe in Gaza hat zum Wochenstart für günstigere Ölpreise gesorgt. Die Anleger an den Ölbörsen hoffen auf eine Deeskalation in der Region, die auch das Risiko für die Ölversorgung deutlich senken würde. Entsprechend sind auch die Heizölpreise im Inland heute gefallen.
Ägypten meldet Fortschritte bei Friedensverhandlungen
Israel hat übers Wochenende Truppen aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Gleichzeitig meldete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News, man habe bei den Verhandlungen zu einem Waffenstillstand „bedeutende Fortschritte“ gemacht, so dass ein Abkommen schon in wenigen Tagen möglich sei.
Nach ägyptischen Medienangaben seien die verhandelnden Delegationen heute zunächst aus Kairo abgereist. Man wolle jedoch „innerhalb von zwei Tagen zurückkehren, um die Bedingungen des Abkommens zu finalisieren“. Eine offizielle Bestätigung Israels, der Hamas oder der diplomatischen Partner Katar und USA gab es dazu bisher aber nicht.
Hoffnung auf Ende der israelischen Bodenoffensive in Gaza
Allerdings sorgt der überraschende Abzug Israels aus dem südlichen Gazastreifen für eine gewisse Hoffnung auf ein Ende zumindest der großen Bodenoffensive, die Israel Ende Oktober als Antwort auf die brutalen Attacken und Geiselnahmen der Hamas am 7. Oktober gestartet hatte. Von der Israelischen Armee heißt es, man habe „den Einsatz in Chan Yunis beendet“ und den Gazastreifen „verlassen, um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten“.
Spannungen im Nahen Osten bleiben hoch
Hier ist allerdings auch der Grund herauszuhören, weshalb die Preiskorrektur an den Ölbörsen nur relativ gering ausfällt, denn die Spannungen im Nahen Osten sind längst nicht vorbei. Zwar scheint es, als habe Israel sich in manchen Bereichen dem wachsenden internationalen Druck gebeugt, die Menschen im Gazastreifen besser zu schützen, doch gleichzeitig griff Israel heute morgen Ziele im Südlibanon an.
„Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören“, wurde Israels Generalstabschef Herzi Halevi zitiert, der noch einmal das Ziel der Regierung betonte, die über 100 israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas nach Hause zu bringen und die palästinensische Terrororganisation vollständig zu zerschlagen. Zudem haben auch die Spannungen mit dem Iran nicht abgenommen, der am Wochenende mit Angriffen auf israelische Ziele drohte.
Heizölpreise mit Potenzial für Schnäppchenjäger
Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet sollten also heute zuschlagen und von den kurzfristig etwas günstigeren Preisen profitieren. Denn mit nachhaltigeren Preissenkungen ist angesichts der geopolitischen Risikolage wohl erst einmal nicht zu rechnen. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Vergleich zu Freitag etwa -0,85 bis -1,45 Euro weniger.