Die Volatilität an den Ölbörsen setzt sich in dieser Woche fort, da die Marktteilnehmer auf Richtungssuche durch verschiedene Unsicherheitsfaktoren navigieren. So bleibt die Aussicht auf eine robuste Nachfrageerholung in China ein stützender Faktor, während gleichzeitig die globale Konjunkturentwicklung immer wieder Grund zur Sorge gibt.

 

Rezessionsangst vs. Nachfrageoptimismus
So hatten schlechte Wirtschaftsdaten aus den USA in der Wochenmitte für leichte Panik an den Börsen gesorgt, hatte man sich doch zuletzt sehr darauf verlassen, dass der größte Ölverbraucher der Welt bisher relativ unbeschadet durch die multiplen Krisen der vergangenen Jahre gekommen ist. Doch wie sich zeigt, ist auch Amerika nicht vor einer drohenden Rezession gefeit, was die Ölbörsen tendenziell belastet.

 

EU-Embargo auf russische Ölprodukte naht 
Gleichzeitig bleibt die allgegenwärtige Angebotsunsicherheit durch die Sanktionen gegen Russland bestehen und nimmt aktuell wieder zu, denn ab dem 5. Februar wird die zweite Stufe des EU-Ölembargos gegen Russland in Kraft treten. Bisher waren nur Rohöllieferungen auf dem Seeweg von dem Einfuhrstopp, der am 5. Dezember startete, betroffen. Ab kommendem Monat dürfen dann auch keine Raffinerieprodukte wie Diesel oder Benzin aus Russland eingeführt werden.

 

Marktbeobachter fürchten, dass es dadurch möglicherweise zu akuten Engpässen kommen könnte, da in weiten Teilen Europas die Produktmärkte ohnehin knapp sind. Spürbar war dies zuletzt beispielsweise bei Diesel, das aktuell immer noch gut 12 Prozent teurer ist als letztes Jahr um diese Zeit. Sobald die russischen Importe komplett wegfallen, müssen auch hier Alternativen gefunden werden, was durchaus für Verwerfungen am Produktmarkt führen könnte.

 

Inlandspreise steigen
Bei den Inlandspreisen müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher heute auf recht deutliche Preisaufschläge gefasst machen, nachdem die Ölbörsen gestern Nachmittag starke Gewinne hatten schreiben können. Für 100 Liter Heizöl muss entsprechend im Durchschnitt etwa +2,70 bis +3,30 Euro mehr bezahlt werden als gestern.