An den internationalen Rohölbörsen geht es weiter bergauf und so sind die Ölpreise inzwischen wieder so hoch wie zuletzt Anfang Dezember. Stütze kommt nach wie vor von den robusten Nachfrageaussichten in China, die gleichzeitig auch die Rezessionssorgen schrumpfen lassen. Gleichzeitig steigen die Angebotsunsicherheiten wieder an.

 

So tut sich Russland am globalen Ölmarkt immer schwerer, seine Mengen an den Mann zu bringen, auch wenn die neuen Hauptabnehmer Indien und China weiterhin russisches Öl kaufen. Allerdings sind die Preise inzwischen so tief gefallen, dass der Plan der westlichen Verbündeten – nämlich die Kriegskasse Moskaus empfindlich zu treffen – aufzugehen scheint.

 

Zudem naht ein weiteres Embargo der EU – diesmal auf Raffinerieprodukte aus Russland. Experten und Marktbeobachter fürchten, dass dieser Einfuhrstopp, der am 5. Februar in Kraft treten soll, stärkere Auswirkungen auf den Markt haben könnte als das seit Anfang Dezember geltende Rohölembargo. Ein Grund dafür ist, dass der Produktmarkt, vor allem bei Diesel, ohnehin mit Knappheiten zu kämpfen hat.

 

Entsprechend steigen nicht nur die Rohölpreise sondern auch die Produktpreise an den internationalen Rohölbörsen an. Sie ziehen die Inlandspreise für Heizöl mit in die Höhe, so dass Verbraucherinnen und Verbraucher heute im Durchschnitt mit teilweisen recht saftigen Aufschlägen um +1,10 bis +1,70 Euro pro 100 Liter rechnen müssen.