Die Ölpreise zeigen sich am Mittwochmorgen weiter unter leichten Abgabedruck. Gestern hatten das Atlantiköl Brent und die US-amerikanische Ölsorte WTI den dritten Tag in Folge Verluste verbucht und um jeweils etwas mehr als einen Dollar nachgegeben. Grund dafür waren Befürchtungen, dass eine sich verlangsamende chinesische Wirtschaft die Nachfrage bremsen könnte.
Russland will Ölproduktion im Sommer drosseln
Mittelfristig könnten sich die Ölpreise wieder stabilisieren. Zumindest sofern sich ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigt, demzufolge Russland in der wärmeren Jahreszeit zusätzliche Kürzungen der Rohölproduktion vornehmen wird.
Wie gewöhnlich gut informierte Quellen an Bloomberg berichteten, soll damit die Überschreitung der russischen OPEC+-Quote während der vergangenen Monaten zu kompensiert werden.
Die Kürzungen sind demnach aus technischen Gründen für den Sommer und den Frühherbst geplant, da Russland in den kälteren Monaten mehr Öl für den Inlandsverbrauch benötigt.
Moskau: Werden Überproduktion ausgleichen,…
Als größter Rohölproduzent innerhalb der OPEC+-Allianz hatte Russland zuletzt Schwierigkeiten, sich an die Produktionsvereinbarungen zur Stabilisierung der weltweiten Ölpreise zu halten.
In einer kürzlich eingegangenen Verpflichtung sagte Moskau zu, seine Überproduktion seit April auszugleichen. Die Ausgleichsmaßnahmen sollen bis September 2025 gelten.
…die im zweiten Quartal deutlich zu hoch war
In Zusammenarbeit mit anderen OPEC+-Mitgliedern hat Russland freiwillige Produktionskürzungen vorgenommen. Monatlichen Berichte der OPEC zufolge, hat Russland seine Quote im zweiten Quartal um etwa 14,7 Millionen Barrel (a 159 Liter) überschritten.
Russischer Ministerpräsident: „Ölmarkt wird immer im Gleichgewicht sein“
Erst zu Wochenbeginn hatte der russische Ministerpräsident Alexander Novak betont, dass der weltweite Ölmarkt auch dann ausgeglichen bleibe, wenn einige Mitglieder der OPEC+ ihre Produktion allmählich erhöhen würden.
Die OPEC und ihre Verbündeten hätten sich zwar darauf geeinigt, einige ihrer Förderkürzungen ab Ende dieses Jahres zurückzunehmen, doch die Allianz „wird die aktuelle Situation bewerten und der Ölmarkt wird dank unserer Maßnahmen immer im Gleichgewicht sein“, so Novak Medienberichten zufolge.
Heizölpreise mit weiteren Abschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,60 Euro bis -1,10 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.