Die Ölpreise zeigen sich am Freitag im frühen Handel zwar leicht im Minus, sind aber auf einem guten Weg, die vierte Woche in Folge mit einem Plus zu beenden. Öl der Atlantiksorte Brent gibt aktuell um 31 Cent auf 87,12 Dollar pro Barrel nach, Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI), verbilligt sich um 21 Cent auf 83,67 Dollar.
Aufwärtstrend bei den Ölpreisen hält an
Rohöl hat sich von seinen jüngsten Tiefstständen Anfang Juni um mehr als 14 % verteuert, was vor allem auf die erwartete starke Sommernachfrage in den Vereinigten Staaten, dem größten Ölverbraucher der Welt, zurückzuführen ist.
Aber auch die Angebotsbeschränkungen der OPEC+, geopolitische Risiken (Ukraine, Naher Osten,) und die mit Wucht beginnende Hurrikansaison im Atlantik haben zum Aufschwung ihren Teil beigetragen.
Begrenzt wurden die Zuwächse lediglich durch die Besorgnis über die Nachfrage in China, dem größten Rohölimporteur der Welt. Das Reich der Mitte hat nach wie vor mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.
Zulassungen von E-Autos in Deutschland weiter rückläufig
Während die Ölpreise also nicht zuletzt von der Ferienzeit in der Autofahrernation USA profitieren, scheint in Deutschland die Wende weg vom Verbrenner zum E-Auto weiter ins Stocken zu geraten.
Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Juni 2024 zwar um plus 6,1 % über dem Wert des Vorjahresmonats. Dabei war aber die Zahl der rein batterieelektrisch betriebenen Pkw (BEV) mit minus 18,1 % weiterhin stark rückläufig.
Innerhalb der ersten sechs Monate lag der Rückgang bei minus 16,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch bei den Plug-in-Hybriden war im Juni mit minus 3,4 % ein leichter Rückgang zu verzeichnen, im bisherigen Jahresverlauf steht hingegen ein Zuwachs von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr.
Benziner und Diesel bleiben gefragt
Stärkere Zuwächse gab es im Juni bei Diesel-Pkw (plus 12,4 %) und bei Benzinern (plus 12,1 %). Auch in den ersten sechs Monaten legten beide Antriebsarten zu (Diesel plus 8,9 %, Benziner plus 7,4 %).
„Die Zuwächse bei den Pkw-Neuzulassungen werden weiterhin von Benzinern und Dieselfahrzeugen getrieben“, so Thomas Peckruhn vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
„Die Kunden entscheiden sich mehrheitlich für diese Fahrzeuge, weil die Unsicherheit und Skepsis bezogen auf die E-Mobilität weiter anhält. Nach wie vor fehlen preiswerte E-Fahrzeuge, die frühestens im kommenden Jahr auf den Markt kommen sollen.
Insofern ist zu befürchten, dass es eine Trendwende bei den BEV-Zulassungen in diesem Jahr wohl eher nicht geben wird.“
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,40 Euro bis -0,10 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch am Donnerstag.