Die Ölpreise starten mit leichten Gewinnen in den zweiten Handelstag der Woche, nachdem sie sich bereits zum Wochenauftakt deutlich verteuert hatten.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent ging gestern bei 74,72 US-Dollar au dem Handel, was gegenüber dem Schluss zum Freitag eine Verteuerung von knapp 2 Dollar bedeutete. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg gestern ebenfalls um rund 2 Dollar auf 71,48 Dollar.

Trump droht Putin mit Zöllen auf russisches Öl
Einmal mehr war es die Trump-Regierung, die am Montag für größere Bewegung an den Ölmärkten gesorgt hatte. Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump in einem Interview geäußert, dass er sehr wütend auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei.

Trump plant sekundäre Zölle in Höhe von 25 % bis 50 % auf russische Ölkäufer zu erheben, da Moskau versucht, die Bemühungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu blockieren.

Rohstoffanalysten wiesen gestern angesichts dieser Drohung darauf hin, dass Zölle auf Käufer russischen Öls die globale Versorgung stören und Moskaus größte Kunden, China und Indien, schädigen würden. Russland gilt als zweitgrößten Ölexporteur der Welt.

Iran setzt Öltanker fest
Einen großen Schub erhielten die Ölpreise dann am gestrigen späten Nachmittag, als bekannt wurde, dass die iranische Marine im Persischen Golf zwei Öltanker festgesetzt habe. Nach Angaben Teherans seien die Tanker unbekannter Nationalität auf dem Weg in die iranische Hafenstadt Buschehr.

Bereits am Samstag hatte der Marinekommandeur der Islamischen Revolutionsgarde damit gedroht, dass man die Straße von Hormus schließen werde, wenn das Land von den USA angegriffen würde.

USA wegen Atomprogramm zu Bombardierungen bereit
Vor dieser erneuten Eskalation im Streit Washingtons mit Teheran, hatte US-Präsident Trump dem Mullah-Regime am Sonntag mit Bombenangriffen und Sekundärzöllen gedroht, falls man keine Einigung über einen Stopp des iranischen Atomprogramms erzielen könne.

Der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen warnte die USA gestern in einem Brief „nachdrücklich vor jeglichem militärischen Abenteurertum“. Man sei entschlossen schnell auf jeden Akt der Aggression oder jeden Angriff der Vereinigten Staaten oder ihres Stellvertreters, des israelischen Regimes, gegen seine Souveränität, territoriale Integrität oder nationalen Interessen zu reagieren.

Heizölpreise ziehen deutlich an
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel größere Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,75 Euro bis +1,05 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.