Die Ölpreise zeigen sich am frühen Freitagmorgen kaum verändert, nachdem sie gestern leicht zugelegt hatten. In den USA blieben die Rohstoffmärkte gestern wegen des Feiertags „Thanksgiving“ geschlossen und waren daher als Impulsgeber ausgefallen.

Waffenstillstand im Libanon hält
Der Fokus der Marktteilnehmer richtete sich am Donnerstag damit zum einen auf den zwischen Israel und der libanesischen Terrormiliz Hisbollah ausgehandelten Waffenstillstand, der zur Wochenmitte in Kraft getreten war. Insgesamt scheinen beide Seiten das Abkommen einzuhalten, obwohl über vereinzelte Verletzungen in Form von kleineren Zwischenfällen berichtet wurde.

Brodelt es in der OPEC?
Ein weiteres wichtiges Thema war gestern die Meldung, dass die OPEC ihr für Sonntag geplantes Treffen verschoben hat. Grund der Verschiebung auf den 5. Dezember sei, dass einige Minister am Sonntag bei einer Golfstaaten-Konferenz teilnehmen. Am Markt halten sich aber nach wie vor Spekulationen, dass es innerhalb des Kartells Meinungsverschiedenheiten über die zukünftigen Produktionshöhen gebe.

Verschiebt das Kartell die Förderkürzung nochmals?
Bei dem Treffen der OPEC und anderer wichtiger Förderländer wie Russland geht es nämlich um die Frage, wann die selbst auferlegten Förderbegrenzungen aufgehoben werden. Bislang hatten die Förderländer eine Erhöhung der Fördermengen ab dem 1. Januar geplant, die nun wohl weiter nach hinten verschoben wird. Es gilt als nicht unwahrscheinlich, dass die Produktion im ersten Quartal nicht erhöht wird.

Preisverfall lässt Anhebung kaum zu
Saudi-Arabien und seine Verbündeten in der OPEC+-Gruppe drosseln die Ölversorgung bereits seit mehr als einem Jahr, um den überversorgten Markt auszugleichen und die Preise zu stützen.

Nachdem die Ölpreise Ende August und Anfang September weiter einbrachen, hatte die OPEC+ den geplanten Beginn der Aufhebung der Kürzungen ab Anfang Oktober erst um zwei Monate auf Dezember 2024 und dann nochmals auf Januar 2025 verschoben.

Saudis brauchen Ölpreis von fast 100 Dollar für Zukunftsprojekte
Vor allem für das saudische Königreich ist das seit Monaten zu beobachtende Niveau der Ölpreise viel zu niedrig. Bis 2030 wird Saudi-Arabien einen massiv erhöhten Staatshaushalt finanzieren müssen, da es bei wichtigen Zukunftsprojekten, wie der „Vision 2030“ Fortschritte vorweisen und große Sport- und Kulturveranstaltungen wie die Fußball-WM 2034 und die Expo 2030 vorbereiten und ausrichten muss.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte für 2024 einen Ölpreis von nahezu 100 US-Dollar beziffert, damit Riad kein Haushaltdefizit aufweisen muss.

Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel nur leichte Preisanhebungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal  ±0,00 Euro bis -0,30 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch am Donnerstag.