Nachdem die OPEC+ in der letzten Woche eine neuerliche Förderkürzung angekündigt hatte, waren die Ölpreise an den internationalen Börsen zunächst wieder nach oben gegangen. Doch die Preisrallye scheint mit der neuen Woche schon wieder ein Ende gefunden zu haben, denn die Angst vor einer globalen Wirtschaftskrise und massiven Nachfrageeinbrüchen bleibt hoch.

 

Starker Dollar drückt Ölpreise
Für Abwärtsdruck an den Ölbörsen sorgt zudem auch wieder der starke Dollar, der am Montag zum vierten Mal in Folge einen Anstieg verzeichnen konnte. Gestützt wird er von der Aussicht auf weitere aggressive Zinserhöhungen in den USA. Damit verringert sich jedoch auch die Nachfrage nach in Dollar gehandeltem Öl, da es für Käufer aus anderen Währungsräumen an Attraktivität verliert.

 

Nachfragesorgen in China
Unsicherheiten an der Nachfragefront kommen zudem aus China, denn der größte Ölimporteur der Welt hält unbeirrt an seiner Null-Covid-Politik fest. Tatsächlich sind aktuelle Konjunkturdaten aus der Volksrepublik ziemlich ernüchternd. So schrumpfte der Dienstleistungssektor als direkte Folge der massiven Pandemieeinschränkungen im September zum ersten Mal seit vier Monaten.

 

Die Infektionszahlen in der Volksrepublik sind zuletzt wieder deutlich angestiegen, so dass die nächsten groß angelegten Lockdowns wohl nur noch eine Frage der Zeit sind. Ein Abweichen von der aktuellen Politik hat die chinesische Regierung zuletzt abgelehnt, da sie der „Schlüssel zur Stabilisierung der Wirtschaft und zum Schutz von Menschenleben“ sei.

 

Preiserwartung im Inland
Bei den Inlandspreisen sorgen die gesunkenen Ölbörsen für leichte Preisabschläge im Vergleich zu gestern. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen deshalb heute im Durchschnitt etwa -0,60 bis ±0,00 Euro pro 100 Liter weniger als noch gestern Vormittag.