Die Ölpreise befinden sich auch am Freitagmorgen weiter im Aufwind, nachdem sie im bisherigen Wochenverlauf bereits um über 3 % zugelegt hatten. Noch am Montag waren die Notierungen für die Atlantiksorte Brent auf ein Sieben-Monats-Tief gefallen und hatten die vierwöchige Verlustserie fortgesetzt.

Die Gegenbewegung setzte ein, nachdem sich Ängste vor einem Abschwung der US-Wirtschaft legte. Weiter stützend wirkt sich die Stilllegung des größten libyschen Ölfeldes, die sechste Woche in Folge mit zurückgehenden US-Öllagerbeständen, sowie die Angriffe der Ukraine auf Russland aus.

Angst vor „großem Krieg“
Es sind vor allem die Befürchtungen über eine Ausweitung des Nahostkonflikts, die die Preise aktuell nach oben treiben. So hatten die israelischen Streitkräfte am Donnerstag ihre Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkt und dabei nach Angaben palästinensischer Mediziner mindestens 40 Menschen getötet. Israel bereitet sich seit geraumer Zeit auf einen größeren Krieg in der Region vor.

Hisbollah-Chef: „Iran zu Gegenschlag verpflichtet“
Dem Anführer der Terrormiliz Hisbollah zufolge sei der Iran nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Haniyyeh in Teheran sowie der Tötung eines Militärkommandeurs der Hisbollah-Miliz im Libanon zu einem Angriff auf Israel verpflichtet.

Der Vergeltungsschlag könne aber auch alleine, oder mit der „Achse des Widerstands“ erfolgen. Bei dieser handelt es sich um den Iran und dessen Verbündete, darunter die Hisbollah, die islamistische Hamas und Milizen im Irak und Syrien.

USA verstärkt Militärpräsenz in der Region
Obwohl bislang unklar ist, welchen Umfang ein Angriff haben wird, bereiten sich Israels Verbündete auf diesen vor. Vor allem die USA haben zuletzt weitere Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Region verlegt. Dies wird als eine Drohung in Richtung Teheran gesehen, die den Iran von einer weiteren Eskalation abschrecken soll.

Laut einem hochrangigen Beamten der Biden-Administration soll der Grundsatz unterstrichen werden, dass die Vereinigten Staaten ihre Interessen, Partner und ihr Volk „unerschütterlich verteidigen“, berichtete gestern die „Washington Post“.

Vermittler fordern Gaza-Abkommen
Die USA, Ägypten und Katar haben Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas aufgerufen, die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen wieder aufzunehmen. Die Gespräche könnten am 15. August in Doha oder in Kairo stattfinden.

Heizölpreise mit Aufschlägen
Angesichts der angespannten politischen Lage sind auch heute im frühen Handel Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten. Daher müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,40 Euro bis +0,80 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.