Der Ölmarkt ist aktuell geprägt von einem Spannungsfeld aus preisstützenden und preissenkenden Faktoren, die sich im Großen und Ganzen die Waage halten. Für die Marktteilnehmer ist es damit nicht ganz leicht, sich für eine klare Richtung zu entscheiden, so dass es immer wieder zu Kursschwankungen kommt.
Uneinheitliche Preisentwicklung
Entsprechend uneinheitlich entwickeln sich damit die Ölpreise an den internationalen Börsen, denn während die Rohölkontrakte sich in dieser Woche eher abwärts orientieren, hat der für die Heizölpreise im Inland relevante Gasöl-Kontrakt an der Londoner Börse wieder zugelegt und verursacht damit für die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher leichte Aufschläge.
China und Russland stützen, Rezessionsangst belastet
Unterdessen geht das Tauziehen an den internationalen Ölmärkten weiter und stützende sowie belastende Faktoren müssen gegeneinander abgewogen werden. Während die unerwartet robuste Nachfrageerholung in China, dem größten Ölimporteur der Welt, die Ölbörsen weltweit genauso stützt wie das rückläufige Angebot aus Russland, lastet die Angst vor einem Konjunkturabschwung weiterhin schwer auf den Märkten.
Gefüttert wird diese Angst aktuell vor allem durch die Zinspolitik der Notenbanken, die versuchen, mit Zinserhöhungen die enorme Inflation einzudämmen. Zuletzt hatte es zumindest in den USA so ausgesehen, als hätte diese Strategie besser funktioniert als vermutet. Erste Anleger hofften schon wieder auf Zinssenkungen noch in diesem Jahr, doch jüngste Daten zeigen, dass die Inflation nur sehr langsam sinkt. Weitere Zinsanhebungen sind damit wahrscheinlicher als Senkungen.
Inlandspreiserwartung
Die erhöhte Volatilität an den Ölbörsen sorgt heute bei den Inlandspreisen für Aufschläge, die von einem weiterhin schwachen Euro begünstigt werden. Für 100 Liter Heizöl muss deshalb heute im Vergleich zu gestern mit Preissteigerungen von etwa +1,45 bis 2,05 Euro gerechnet werden.