Die schweren Erdbeben, die am Montag das Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien erschütterten, haben den Betrieb am wichtigsten türkischen Ölexportterminal in Ceyhan zum Erliegen gebracht. Auch die Lieferströme durch die wichtige Kirkuk-Ceyhan-Pipeline wurden zunächst eingestellt. Der Angebotsausfall stütz heute die internationalen Ölbörsen.
Der Ölhafen im türkischen Ceyhan, über den täglich 650.000 Barrel Rohöl aus Aserbaidschan und 475.000 Barrel aus dem Irak exportiert werden, bleibt voraussichtlich bis Mittwoch geschlossen. Nach dem Erdbeben war es zu einem Ölleck an einer Anlage gekommen, das in den kommenden Tagen repariert werden soll. Auch wollen die Betreiberfirmen das Terminal auf weitere Schäden untersuchen.
Die wichtige Kirkuk-Ceyhan-Pipeline, die Öl aus dem Norden des Irak ans Mittelmeer pumpt, wurde von der kurdischen Regionalregierung schon am Montag abgeschaltet. Zunächst hieß es, sie sei wieder ans Netz gegangen, doch offenbar ist die Versorgungsleitung immer noch offline. Die Ölexporte sollen wieder aufgenommen werde, nachdem eine „sorgfältige Inspektion der Pipelines abgeschlossen ist“, hieß es von Behördenseite.
Auch, wenn die Ausfälle in der Türkei heute die Ölbörsen stützen, dürfte der Effekt der Lieferausfälle insgesamt gering ausfallen, da sie zeitlich begrenzt sein dürften. Dennoch müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher auch im Inland heute auf Preissteigerungen im Rahmen von etwa +0,70 bis +1,30 Euro pro 100 Liter einstellen.