Die Ölpreise gehen aktuell mit leichten Abschlägen in den Handelstag zur Wochenmitte. Gestern hatte Israel einen Vorschlag zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten, die eine Waffenstillstandsvereinbarung im Gazastreifen blockieren, akzeptiert.

Die gestiegene Hoffnung auf eine Entspannung im Nahen Osten führte dazu, dass die Atlantiksorte Brent um 0,6 % auf 77,20 Dollar pro Barrel nachgab, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate um 0,4 % niedriger notierte und bei 74,04 Dollar pro Barrel den Handel beendete.

Hamas lehnt Vorschläge der letzten Gaza-Verhandlungsrunde ab
Wie sich gestern am späten Abend herausstellte, war die Hoffnung auf ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas nur von kurzer Dauer. US-Außenminister Blinken beendete seine Nahostreise ohne ein greifbares Ergebnis für eine Waffenruhe in Gaza erzielt zu haben. Die Hamas warf den USA vor, sich auf neue Bedingungen Israels eingelassen zu haben.

Die USA setzen nun auf einen Überbrückungsvorschlag, um die Differenzen zwischen den Konfliktparteien zu verringern. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter erwartet, dass die Gespräche noch in dieser Woche fortgesetzt werden.

Katar setzt Bemühungen zur Beendigung des Krieges fort
Katars Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bekräftigte, dass sein Land seine Rolle als Vermittler bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen zusammen mit Ägypten und den Vereinigten Staaten beibehalten werde.

Höhere US-Rohölvorräte könnten Preise weiter drücken
Während die anhaltenden geopolitischen Unwägbarkeiten die Ölpreise zumindest etwas stützen können, gibt es von fundamentaler Seite weiter Gegenwind zu vermelden. So hat das American Petroleum Institute (API) Dienstagnacht für die Woche zum 16. August entgegen den Erwartungen der Analysten einen Anstieg der landesweiten Rohölvorräte der USA gemeldet.

Demnach stiegen die Rohölbestände um 347.000 Barrel, obwohl eigentlich ein Rückgang um 1,5 Millionen Barrel erwartet worden war. Die Benzin- und Destillatvorräte gingen dagegen um 1,043 Millionen Barrel bzw. 2,247 Millionen Barrel zurück. Wachsende Vorräte beim weltweit größten Erdölproduzenten und -verbraucher deuten auf ein Überangebot hin, das die Ölpreise weiter unter Druck setzen könnte.

Heizölpreise mit leichten Aufschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel moderate Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,10 Euro bis +0,60 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.