Die Ölpreise zeigen sich zur Wochenmitte im frühen Handel nahezu unverändert, nachdem sie gestern auf den höchsten Stand seit sieben Wochen gestiegen waren. Rohöl der Sorte Brent kletterte gestern um 1,3 % auf 85,33 Dollar pro Barrel nach oben, die US-Sorte West Texas Intermediate(WTI) schloss um 1,5 % höher bei 81,57 Dollar pro Barrel.
Marktteilnehmer verwiesen angesichts der weiter anziehenden Ölpreise auf die zuletzt wieder gestiegenen geopolitischen Risiken in Europa und im Nahen Osten, wo Kriege, die die weltweite Versorgung bedrohen würden, weiter eskalieren könnten.
Russische Ölanlagen weiter im Fadenkreuz der Ukraine
Besorgnis löste an den Ölmärkten gestern die Meldung aus, dass ein ukrainischer Drohnenangriff einen Großbrand in einem Treibstofftank in einem Ölterminal im südlichen russischen Hafen Asow ausgelöst hatte. Der Hafen von Asow verfügt über zwei Terminals für Erdölprodukte, an denen von Januar bis Mai insgesamt rund 220.000 Tonnen Kraftstoff für den Export umgeschlagen wurden.
Ölhändler verwiesen darauf, dass die anhaltenden Angriffe auf den russischen Ölraffineriekomplex eine Bedrohung für die weltweite Ölversorgung darstellen und eine Erhöhung der Risikoprämie für Rohöl zur Folge hätten.
Rutscht Israel in Krieg mit Hisbollah?
Unterdessen warnte der israelische Außenminister Israel Katz, dass eine Entscheidung über einen umfassenden Krieg mit der Hisbollah kurz bevorstehe. Er drohte der Miliz mit der Zerstörung in einem „totalen Krieg“. Zuvor hatte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bereits vor verheerenden Folgen im Libanon gewarnt.
Die USA versuchten unterdessen, einen größeren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Bewegung zu verhindern. Der Sondergesandte von US-Präsident Joe Biden, Amos Hochstein, sagte, er sei unmittelbar nach einer kurzen Reise nach Israel in den Libanon entsandt worden, weil die Lage „ernst“ sei.
Nach Angaben von Ölanalysten wirken sich die zunehmenden Spannungen bislang noch nicht auf das Ölangebot aus, was sich aber sehr schnell ändern könne.
Heizölpreise mit deutlichen Aufschlägen
Nachdem heute im frühen Handel weitere Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +1,30 Euro bis +1,80 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.