Die Ölpreise legen heute im frühen Handel um rund 0,7 % zu, nachdem sie gestern um rund 2 % nachgegeben hatten. Die Preisabschläge spiegelten die Hoffnungen der Ölmärkte wider, dass es nun doch nicht zu einem größeren Krieg im Nahen Osten kommt. Bislang hat der Iran noch nicht mit Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel für die Ermordung eines Hamas-Funktionärs in Teheran reagiert.

Internationaler Druck soll steigen
Die USA forderten zuletzt, dass sich der internationale Druck auf den Iran erhöhen solle. In einer Stellungnahme forderten Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien das Mullah-Regime auf, die andauernden Angriffsdrohungen gegen Israel zu unterlassen, eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel zu erwirken und die Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, freizulassen.

Am Donnerstag ist eine Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas geplant. Das Erscheinen der Terror-Miliz gilt allerdings als fraglich.

API meldet deutlichen Rückgang der Rohöllagerbestände…
Das American Petroleum Institute (API) überraschte heute Nacht bei seinem wöchentlichen Ölbestandsbericht mit einem deutlich stärker als erwarteten Rückgang der landesweiten Rohölvorräte. Auch die Benzinvorräte der USA sollen dem Interessenverband zufolge stärkere Abbauten aufgewiesen haben, als von den Analysten für die Woche zum 9. August prognostiziert.

Nach Angaben des API sind die Rohölvorräte in den Vereinigten Staaten um 5,205 Millionen Barrel (a 159 Liter) gesunken, nachdem Analysten einen geringeren Rückgang von 2 Millionen Barrel vorhergesagt hatten.

Die Benzinvorräte gingen in dieser Woche ebenfalls zurück, und zwar um 3,689 Millionen Barrel, womit der Anstieg der letzten Woche um 3,31 Millionen Barrel mehr als ausgeglichen wurde. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1,1 Millionen Barrel gerechnet.

Im bisherigen Jahresverlauf sind die Rohölvorräte den API-Daten zufolge um 400.000 Barrel gestiegen und liegen damit in etwa auf dem Niveau vom Jahresanfang.

…aber Destillate legen weiter zu
Die Destillatvorräte (Heizöl, Diesel, Kerosin) stiegen dagegen um 612.000 Barrel an, nachdem sie in der vergangenen Woche bereits um 1,22 Millionen Barrel zugenommen hatten. Analysten hatten einen Rückgang um 1,8 Millionen Barrel prognostiziert.

Heizölpreise mit leichten Abschlägen 
Da heute im frühen Handel leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,40 Euro bis -0,80 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.