Die Ölpreise verbuchen im frühen Freitagshandel leichte Verluste, nachdem sie gestern um etwa 2 % auf ein Wochenhoch angestiegen waren. Aktuell verbilligt sich die Atlantiksorte Brent um 0,4 % auf 66,62 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 0,3 % auf 63,71 US-Dollar pro Barrel nachgibt.

Trump droht Putin mit Konsequenzen
Gestern hatte US-Präsident Donald Trump vor „sehr schwerwiegenden Konsequenzen” gewarnt, sollte sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine scheitern. Diese unverblümte Warnung könnte strengere Sanktionen gegen russische Energieprodukte bedeuten.

Angesichts dessen neigen  Teilnehmer an den Ölmärkten vor dem Treffen weiter zur Vorsicht, da sie befürchten, dass es je nach Ausgang der Verhandlungen entweder zu einer Lockerung der Sanktionen gegen russisches Rohöl oder zu härteren Maßnahmen gegen dessen Käufer kommen könnte.

Trump selbst schätzte die Erfolgschancen auf nur 25 %. Der von den Gesprächen ausgeschlossene ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte, dass alle ohne seine Beteiligung getroffenen Entscheidungen bedeutungslos seien.

Ölmärkte spekulieren auf ein Ende der Sanktionen
Dennoch wird die Tatsache, dass sich beide Seiten heute überhaupt treffen, als Zeichen für ihre Bereitschaft zu einer Einigung gewertet. Beobachter am Ölmarkt gehen davon aus, dass dies letztendlich zu einer Rückkehr größerer Mengen russischen Öls auf die bereits gut versorgten globalen Ölmärkte führen könnte.

Die beiden Staatschefs werden nach ihrem Treffen in Alaska eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten, teilte die Pressesprecherin des Weißen Hauses am Donnerstag mit.

Chinesische Wirtschaftsdaten verfehlen Prognosen
Unterdessen zeigen heute Nacht von Chinas Nationalem Statistikamt veröffentlichte Daten, dass sich die Wirtschaft im Reich der Mitte weiter abkühlt. So legten die Einzelhandelsumsätze im Juli gegenüber dem Vorjahr nur um 3,7 % zu. Nach den 4,8 % im Juni hatten Ökonomen für den Juli einen geringeren Rückgang auf 4,6 % erwartet.

Ein ähnlich schwaches Bild lieferte die chinesische Industrieproduktion im gleichen Zeitraum ab. Die zog zwar um 5,7 % gegenüber dem Vorjahr an, was aber unter den prognostizierten 5,9 % und den im Juni verzeichneten 6,8 % lag.

China gilt hinter den USA als der weltweit zweitgrößte Ölverbraucher und größte Ölimporteur, weshalb eine Abschwächung der Wirtschaft an den Ölmärkten stets mit Sorge verfolgt wird.

Heizölpreise notieren im Bereich des Vortagesniveaus
Angesichts der geschilderten Entwicklungen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,05 Euro bis +0,15 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch am Donnerstagmorgen.